Ein Austausch, der wirkt

Die Austauschreihe von VMZ und We.Publish, die von der Stiftung Mercator Schweiz unterstützt wird, trägt Früchte: Die ersten Events wurden rege besucht, die Vielfalt der teilnehmenden Medien ist hoch. Nun steht bereits die vierte Veranstaltung an.  

Mitte April ging es um das Thema Cybersecurity: Tom Hofmann, der als Chief Information Security Officer beim Kanton Zürich arbeitete, klärte Vertreter:innen verschiedener Medien über Risiken im Netz und wirksame und günstige Schutzmassnahmen auf. Dabei hat sich gezeigt, dass man schon mit wenig Ressourcen viel machen kann, etwa in Form eines Passwortmanagers oder der Nutzung eines YubiKey. Der Workshop ging drei Stunden lang und endete in einem gemeinsamen Apéro. 

Dabei ist die Teilnahme für die Medien stets kostenlos und grundsätzlich für alle offen. Hintergedanke dieser Austauschreihe ist es, «Hilfe zur Selbsthilfe» anzustossen. Denn die Medien, besonders die kleinen und konzernunabhängigen, haben immer mehr Mühe, sich über Wasser zu halten. Sich in dieser Lage Weiterbildungen für die Mitarbeiter:innen zu leisten und mit den Branchenentwicklungen Schritt zu halten, ist für viele schwer machbar. 

Und ein zweiter, vielleicht noch wichtigerer Aspekt der Eventreihe, ist das Zusammenkommen und Vernetzen verschiedenster Medien. Denn in der von Mercator mandatierten Studie «Explorative Analyse: Unterstützung für den Schweizer Lokaljournalismus» (2022) haben Stephanie Grubenmann und Konrad Weber festgestellt, dass unter kleinen, unabhängigen Verlagen im Schweizer Lokaljournalismus zu wenig Austausch stattfindet. Sie bewegen sich vor allem in den bestehenden Communities, womit Erfahrungswissen zu wenig über die Mediengattungsgrenzen hinweg fliesst. Dies möchte die Austauschreihe ändern. 

Der Veranstaltung zur Cybersecurity vorangegangen sind einerseits eine Diskussion zum Thema Revenue Streams, wobei fünf verschiedene Medien ihre Geschäftsmodelle präsentierten. Mit von Partie waren etwa «Portal 24», «Tsüri.ch» oder auch der «Bote der Urschweiz». Und andererseits ging es um die Transformation ins Digitale. Dabei hat Martin Oswald, Leiter Sparte Regionalmedien bei Galledia, erklärt, wieso das Medienunternehmen stark auf das E-Paper setzt, und die «Republik» hat offengelegt, wie sie neue Abonnent:innen anwirbt und versucht zu halten. 

Im Mai steht bereits der nächste Austausch an, bei der der Fokus auf dem Lokaljournalismus liegt. Die Fachhochschule Graubünden wird eine neue Studie mit dem Titel «Lokaljournalismus und Gemeindekommunikation» vorstellen. Zudem haben wir zwei spannende Referent:innen: Annette Schär, Kommunikationsberaterin und ehemalige Chefredaktorin der «Maurmer Post», und Timo Züst, Chefredaktor der «Tüüfner Posscht» erzählen von ihren Erfahrungen in den Lokalmedien und vom Verhältnis von Gemeinde und Medium.

Weitere Veranstaltungen sind bereits in Planung, etwa zum Thema Medienförderung, künstliche Intelligenz oder ungesunde Führungskultur im Journalismus. Neben den Veranstaltungen wurde auch eine Plattform aufgesetzt, wo sich alle Teilnehmer:innen vernetzen können. 

Wer sich für eine Teilnahme am Austauschformat interessiert, darf sich gerne an Kai Vogt von der Geschäftsstelle wenden (kai.vogt@medienmitzukunft.org).