
KI-Dienste wie ChatGPT und neue Google-Funktionen beantworten Fragen immer häufiger direkt – ohne die Suchenden auf die passenden Links zu verweisen. Diese Entwicklung nennt sich «Zero Click Internet». Suchmaschine und Large Language Models schreiben bei der Presse ab, machen aber immer weniger sichtbar, woher diese Informationen stammen. Für Medien verheisst das auf den ersten Blick nichts Gutes: weniger Reichweite führt zu weniger Werbeeinnahmen und weniger Leser:innen. Wie also bleiben Medien sichtbar, wenn Internet-Suchen sie kaum aufzeigen?
Dieser Frage wollen wir gemeinsam mit Euch und zwei hochkarätigen Referenten auf den Grund gehen. Im Rahmen unserer Austauschreihe «Hilfe zur Selbsthilfe», die wir mit We.Publish organisieren und die von Mercator Foundation Switzerland unterstützt wird, laden wir zu aufschlussreichen Vorträgen und angeregten Diskussionen ein. Der Event findet am 5. Mai um 15 Uhr bis 18 Uhr an der HWZ Zürich statt (Europaallee).
Unser erster Referent Matthias Zehnder – Medienexperte, Publizist und Verleger des Medienmagazins Edito – hat schon ausführlich über das «Zero Click Internet» berichtet. Er zeigt, wie sich die Medienlandschaft verändern könnte, wenn KI-gestützte Antworten die klassischen Suchergebnisse verdrängen. Sein Blick richtet sich nicht nur auf die Medienbranche, sondern auch auf die Gesellschaft: Wenn Plattformen entscheiden, welche Informationen sichtbar sind, übernehmen sie die Rolle der Gatekeeper. So beeinflussen sie, welche Informationen sichtbar werden – und welche nicht. Doch trotz bedrohlicher Lage sieht Matthias Zehnder keinen Grund, das Handtuch zu schmeissen. In seinem Referat wird er Ideen präsentieren, wie sich die Medien aus der Abhängigkeit von Suchmaschinen befreien können und die Aufmerksamkeit als zentrale Ressource ersetzen können.
Moritz Friess, Mitinhaber der Kommunikationsagentur Feinheit, zeigt, warum genau jetzt der Moment ist, auf etwas zu setzen, das keine Plattform je vollständig simulieren kann: echte Beziehungen. Er argumentiert, dass nicht Organisationen, sondern Menschen Vertrauen schaffen – und dass Creator:innen, persönliche Auftritte und langfristige Inhalte weit mehr Reichweite erzeugen können als SEO-Optimierung. Angesichts des «Zero Click Internets» ist es Zeit für neue Strategien: hin zu neuen Skills, mutigen Persönlichkeiten und einer Kommunikation, die Nähe wirklich meint. Denn Sichtbarkeit entsteht nicht durch Marken-Handbuch-Treue, sondern durch Menschen, die sichtbar werden – und berühren.
Wer sich dafür interessiert, darf sich gerne bei per Mail bei Anahí Frank anmelden.Wir freuen uns auf eure Teilnahme, spannende Inputs und angeregte Diskussionen.