Kategorie: Allgemein

  • Keine Förderung für Texte – über den absurdesten Punkt des neuen Mediengesetzes

    Keine Förderung für Texte – über den absurdesten Punkt des neuen Mediengesetzes

    Zum Glück gibt es die Vernehmlassung! Wohl kein Punkt im neuen Mediengesetz ist so (berechtigterweise) umstritten wie die Entscheidung, im Netz nur Audio und visuelle Angebote fördern zu wollen. Eine Absurdität sondergleichen.

    5+1 Gründe, warum die Trennung zwischen audiovisuellen Inhalten und Text keinerlei Sinn ergibt.

    1. Das Beispiel Zentralplus: Unabhängige Medien gibt es in der Region Luzern kaum mehr. Einer der raren relevanten Player in der Umgebung, der nicht in der Hand der grossen Verlage ist, heisst Zentralplus. Sämtliche grossen Medien wie die Luzerner Zeitung oder die Neue Luzerner Zeitung können dank ihrer Printausgaben weiterhin von der indirekten Presseförderung profitieren – und damit ihre aktiven Webangebote mitfinanzieren. Zentralplus – als eine der letzten unabhängigen Stimmen – geht komplett leer aus und steht damit unter stärkerem wirtschaftlichen Druck. Und das, obwohl der einzige Unterschied zu den anderen etablierten Medien ist, dass Zentralplus nur online erscheint. Diese Förderklausel im Gesetz unterstützt damit keinesfalls die Medienvielfalt. Es verhindert sie sogar.
    2. Suchmaschinen basieren auf semantischen Analysen. Das heisst, sie durchforsten das Netz primär nach Textinhalten. Zwar können Multimedia-Angebote mit Tags versehen werden, tatsächliche inhaltliche Zusammenhänge in Videos oder Podcasts werden dadurch aber nicht erfasst. Das weiss spätestens, wer einmal nach einem Zitat suchen musste, das irgendwo in einem von Hunderten von Videos versteckt ist. Obwohl Video im Netz sehr populär ist, basiert das ganze Netz immer noch auf Text. Die Trennung zwischen Audio, Video und Text läuft also konträr zur Funktionsweise des Internets und ist damit Unsinn.
      Für diejenigen, die ohne Vergleich mit Alltagsbezug nicht auskommen: Zweimal dieselbe Stelle lesen, ist einfach. Zweimal dieselbe Stelle hören, ist schwieriger.
    3. Es gibt nur einen Journalismus, nicht mehrere Journalismen. Auch wenn Begriffe wie «Printjournalismus», «Radiojournalismus» und «Onlinejournalismus» suggerieren, das sei nicht der Fall. Die journalistische Arbeit ist im Kern immer dieselbe: Relevante Geschichten auf qualitativ hohem Niveau erzählen. Wie das geschieht, welches Medium (im wahrsten Sinne des Wortes) die Geschichte übermittelt, ist am Ende egal. Gerade im digitalen Zeitalter ist es absurd, die Dynamiken, die sich aus dem Zusammenspiel zwischen Text, Bild, Ton und Animation ergeben, künstlich auseinanderzuhalten. Denn dieses Zusammenspiel ist die grosse Stärke des Digitalen. Und es hilft uns vielleicht, von der Vorstellung wegzukommen, «das Online» sei ein eigenes Medium, sondern die Kumulation – und Kulmination – aller anderen. Mit einer so fehlgeleiteten Idee von Journalismus, wie sie im Mediengesetz festgehalten ist, wird Qualität verhindert. Nicht gefördert.
    4. Qualitative Bild-, Video- und Podcast-Produktionen sind technologisch aufwendiger als Textangebote. Hinter höherem technologischem Aufwand steckt automatisch mehr finanzieller Aufwand in Form von Equipment. Damit ist die erste Hürde, guten Journalismus zu produzieren – und der ist unabhängig von seiner Form – um einiges höher. Gefördert wird also nur, wer von Grund auf mehr Geld in die Hand nehmen muss. Und das ist nicht die Idee von Vielfalt und Qualität. Die Hürde, Journalismus im Internet produzieren zu können, sollte so tief wie möglich sein. Das entscheidende Kriterium: Qualität. Nicht Geld.
    5. Jedes Angebot im Netz basiert auf Text. Denn keine Website, kein Podcast, kein Video kommt ohne dahinterliegenden Quellcode aus. Und Quellcode ist Text. Programmiersprachen normalen Sprachen zu bevorzugen, ist abstrus.
    6. Bonus: Ein bisschen Theorieverständnis, bitte. Unsere Welt lässt sich in Zeichen zerlegen. Wie das genau geschieht, ist Gegenstand der Semiotik, der Wissenschaft der Zeichensysteme. So besteht unsere geschriebene Sprache aus Zeichen. Sogar ein Wort kann als ein Zeichen verstanden werden – zum Beispiel in der Linguistik. Ein Wort ist ein symbolisches Zeichen und besteht wiederum aus Schriftzeichen. Genauso in Zeichen zerlegen lässt sich die gesprochene Sprache, zum Beispiel der Podcast, nämlich in einzelne Laute. Auch Bilder lassen sich im Hinblick auf die semiotische Klassifizierung Index, Symbol und Ikon in Zeichen zerbrechen. Warum also, in aller Welt, nehmen wir hier eine derartig beliebige Trennung vor? Folgen wir einfach der Tradition des grossen Schweizer Linguisten Ferdinand de Saussure, der zwar ungemein wichtig war, aber dennoch ohne klar durchdachten Grund das Sprechen dem Schreiben vorzog? Könnten wir mit diesem Mediengesetz einfach Text abfotografieren – und würden dann gefördert werden?
      Nicht, dass man Zeichen nicht Kategorien zuordnen könnte. Das ist hier nicht die Message. Sondern, dass eine Kategorisierung durchdacht vorgenommen werden muss. Nicht völlig beliebig.

    Fazit

    Der einzige Grund, der «für» die Trennung spricht, ist das Berücksichtigen der Wünsche der grossen Verlage, die unter gefördertem Text im Netz mehr Konkurrenz und weniger Platz für ihre bereits etablierten (und ihrerseits indirekt geförderten!) Angebote sehen. In dieser Form und mit diesem Punkt ist das Mediengesetz nur eine Krücke für die Verlage und keine Stütze für qualitativen Journalismus. Natürlich: Der Schweizerische Kompromiss zählt immer. Das ist aber kein Kompromiss, sondern eine pure Ausrichtung an den ökonomischen Interessen Einzelner. Nicht an den Interessen eines guten Journalismus und eines starken Mediensystems. Und nur den zwei letzten Dingen soll das neue Mediengesetz dienen. Denn Journalismus ist eine Sache der Öffentlichkeit.

     

  • Warum Fördergelder die Unabhängigkeit der Medien nicht gefährden

    Warum Fördergelder die Unabhängigkeit der Medien nicht gefährden

    Ist Medienförderung tatsächlich eine Gefahr für die journalistische Unabhängigkeit? Die Wissenschaft spricht dagegen.

    Will die Schweiz ihr Mediensystem umkrempeln? In Bern läuft derzeit die Vernehmlassung zum neuen Mediengesetz. Dabei geht es aber nicht nur um die konkreten Inhalte der neuen Paragrafen – nein, darüber schwebt eine Grundsatzfrage, über die noch kein Konsens herrscht: Will die Schweiz überhaupt eine staatliche Förderung von Journalismus?

    Eine der Gründe, worauf diese Frage fusst, ist ideologisches Bedenken. Die Befürchtung nämlich, dass journalistische Medien durch Fördermittel ihre Unabhängigkeit verlieren könnten. Besonders aus wirtschaftsliberaler Sicht ist staatlichen Fördermitteln zu misstrauen – je weniger sich der Staat einmischt desto besser.

    Wissenschaft statt reiner Ideologie

    Wir, der Verband Medien mit Zukunft, wollen, dass das unabhängige Mediensystem – als einer der tragenden Pfeiler der Demokratie – entgegen der aktuellen Trends stark bleibt und noch stärker werden kann. Wie dieses Ziel erreicht wird, ist uns deshalb einerlei. Nur dass es erreicht wird, das müssen wir sicherstellen. Nur deshalb gibt es uns. Nur deshalb haben wir Mitglieder.

    Wir können es uns darum leisten, weder aus einer ideologischen, noch aus einer von eigenen wirtschaftlichen Interessen geleiteten Haltung zu argumentieren. Das heisst: Wichtig sind die Fakten. Sprächen die Fakten gegen Medienförderung, würden wir sie nicht unterstützen. Nur: sie sprechen keineswegs dagegen.

    Medienrankings identifizieren die Unfreiheit

    Die Befürchtung, journalistische Medien könnten durch Fördergelder ihre Unabhängigkeit verlieren, spiegelt sich nicht in wissenschaftlichen Erkenntnissen wieder. Zwei der wichtigsten Ranglisten zur Medienfreiheit zeigen deutlich, dass die Existenz von gebühren- oder förderfinanzierten Medien in keinster Weise mit Unfreiheit korreliert. Im Gegenteil. In sämtlichen Ländern, die absolute Spitzenplätze belegen, gibt es durch die öffentliche Hand finanzierte Medien. Dazu gehören vor allem die nordischen Länder – und auch die Schweiz.

     

    Die Schweiz ist ganz schön frei: Screenshot des Medienfreiheitsrankings 2017 von Freedom House

     

    Beide Studien betrachten dabei detailliert verschiedenste Faktoren der ökonomischen, politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen – bis zu Fragen nach der Möglichkeit der staatlichen Einflussnahme auf bestimmte Posten, der Transparenz der Vergabe der Radio- und Fernsehlizenz oder der Existenz und Höhe von Gebühren. Darauf, dass Gebühren einen Einfluss auf die Unabhängigkeit und somit auf die Medienfreiheit haben, gibt es keinen konkreten Hinweis. Gäbe es dennoch einen Einfluss, wäre er verschwindend gering. Und: je besser das gesetzliche Umfeld (sprich Checks & Balances) desto geringer auch das Einflusspotenzial.

    Im Bezug auf die staatliche Medienförderung ist die wichtigste Erkenntnis aus diesen Studien, dass die Existenz von Förder- und Gebührengeldern tatsächlich nur ein kleiner Einflussfaktor auf die Medienfreiheit und Unabhängigkeit. Und dazu ein scheinbar unbedeutender.

    Die wahre Bedrohung: Medienkonzentration

    Tatsächlich sieht das Ranking von Reporter ohne Grenzen die grössten Bedrohungen der Medienfreiheit im zum Beispiel lange Jahre bestklassiertesten Finnland nicht in der Existenz von öffentlich geförderten Medien, sondern in der Medienkonzentration. Alle wichtigen nationalen Medien Finnlands befinden sich im Besitz von gerade einmal drei Haupteigentümern. Dasselbe Problem beklagt ROG auch in der Schweiz. ROG bedauert das Verschwinden kleiner Verlage aufgrund der Macht der grossen Medienkonzerne. Von einer durch öffentliche Gelder vermeintlich in ihrer Unabhängigkeit gefährdete SRG – keine Spur.

    Immer eine mächtige Bedrohung sind diejenigen, die sich nicht an die vereinbarten Regeln halten: Also Autokraten und solche, die auf dem besten Weg dazu sind, solche zu werden. Denn sie scheren sich nicht um Checks & Balances, sondern werfen sie gezielt über den Haufen. Medienförderung spielt dabei keine Rolle mehr.

    Als letzter Nagel im Sarg der Fördergelder-Mär dürfte in der Schweiz das Jahrbuch Qualität der Medien von der Universität Zürich sein. Die gebührenfinanzierte SRG belegt mit ihren Produkten seit Jahren regelmässig Spitzenplätze. Sie belegt drei der ersten vier von insgesamt 18 Plätzen in der Kategorie Medientypen. Das ist deutlich.

    Zusammenfassend: Die Existenz von öffentlich finanzierten Medien korreliert weder mit einer tieferen Medienfreiheit noch erweisen sich die Inhalte solcher Medien als qualitativ schlechter. In beiden Fällen gilt sogar eher das Gegenteil.

    Die Befürchtung, mit einem neuen Mediengesetz und damit eventuell indirekter oder direkter Medienförderung, würde Unfreiheit in die Schweizer Medienlandschaft ziehen, ist unbegründet.

  • Neuzugänge: #esbewegtsichetwas

    Neuzugänge: #esbewegtsichetwas

    Noch ist es um den Verband Medien mit Zukunft ruhig. Noch schlafen die Hunde. Doch jetzt bewegt sich etwas.

    Der “erste Profi” beim Verband, kommentierte Vizepräsident Hansi Voigt den Zugang von Robin Schwarz, der neu als erste Person den Posten des Geschäftsführers – und damit eine bezahlte Stelle –  übernimmt. Der 29-jährige Schwarz studierte Journalismus an der ZHAW, schrieb danach für diverse Medien und war primär beim Tages-Anzeiger und der Republik tätig.

    Die Ideengemeinschaft wächst: In Zwischenzeit haben sich mehrere Medien zu unserem Verband gesellt. Neu dabei sind:

    Das Lamm ist ein Onlinemagazin, das sich, so die Selbstbeschreibung, der Nachhaltigkeit verschrieben hat. Damit schreibt es über Themen, die “das langfristige und friedliche Zusammenleben unserer Gesellschaft begünstigen”

    ensuite ist eines der grössten Schweizer Magazine für Kunst und Kultur. Es ist einerseits in Print erhältlich – es finanziert sich grösstenteils über Abos – veröffentlicht aber auch digital.

    Journal B ist das erste Berner Online-Stadtmagazin. Es beschäftigt sich mit Themen in der Schnittmenge von Kultur, Politik und Alltagsleben. Allerdings wider die Informationsflut! Ohne tagesaktuellen, sondern mit hintergründigem Anspruch.

    Hochparterre hat alles, was Sie über Architektur, Design und Planung wissen müssen. Und zwar online und in diversen verschiedenen Printausgaben und Themenheften.

    La Meduse aus der französischen Schweiz ist ein Informations- und Meinungsmagazin, ein Kollektiv von Autoren, das sich als Laboratorium für Ideen versteht – und als Service an die Bürger und Bürgerinnen in unserer Demokratie.

    Datum: 26. Juni 2018
    Illustration: Pawel Glen, Noun Project
  • Tamedia-Leute in der Deutschschweiz: Streikt!

    Tamedia-Leute in der Deutschschweiz: Streikt!

    Die Tamedia-Zeitungen in der Romandie waren heute dünner als üblich. Nicht etwa, weil die Redaktionen nach dem Achtelfinal-Aus der Schweiz an der Fussball-WM einfach keine Lust mehr auf Produktion hatten.

    Nein, die Tamedia-Redaktionen in der Westschweiz (mit Unterstützung von Impressum) sind in den Streik getreten. Gegen die Vereinheitlichung sämtlicher Tamedia-Titel, gegen den unnötigen Verlust von Arbeitsplätzen, gegen die schleichende Absage der Tamedia an den Journalismus. Aber primär: Gegen die drohende Schliessung der Zeitung “Le Matin”, mit der ein weiteres Stück Vielfalt Schweizer Journalismus verschwinden würde – und das ist besonders in der Romandie prekär.

    Die Tamedia reagiert umgehend. Sie droht den Redaktionen unterschwellig mit der Kündigung des Gesamtarbeitsvertrags – der GAV sei nicht mit “dieser Aktion” vereinbar, schreibt sie in einer offiziellen Mitteilung. Journalist*innen auf Twitter wiederum sprechen ihren Kolleg*innen Unterstützung zu und empören sich ob der harschen Antwort von Tamedia. Zudem wurde intern eine E-Mail verschickt, in der Streikteilnehmenden mit der Entlassung gedroht wird, wie RTS-Journalist Rouven Gueissaz via Twitter bekanntgab.

    Der Verband Medien mit Zukunft will den Kolleg*innen in der Romandie seinen Support und seine Solidarität aussprechen. Denn das Verhalten von Tamedia hat keine Zukunft.

    1. Die Drohung der Kündigung des GAV ist ein alarmierendes Zeichen für alle Journalist*innen. Guter Journalismus funktioniert nur mit guten Arbeitsbedingungen. Wer mit der Kündigung derselben droht, hat weder ein Interesse an Journalismus, noch an Fairness. Streik ist ein legitimes Recht aller Arbeitnehmer*innen gemäss Bundesverfassung. Mit ihrer Drohung untergräbt die Tamedia dieses Recht. Das kann nicht sein.
    2. Tamedia zeigt einmal mehr, dass sie ein primäres Interesse daran hat, ein Gemischtwarenladen zu sein und nicht für Journalismus einstehen will, solange sie trotz positiver Bilanzen keinerlei Titel quersubventionieren will. Und das, obwohl sie in Sachen Digitalisierung eigentlich sehr gut aufgestellt wäre. Leidtragende sind die Angestellten und die Medienvielfalt.
    3. Wie es Chantal Tauxe, Vizepräsidentin des VMZ und Redakteurin von Bon pour la tête formuliert: Die Medien der Zukunft existieren nicht, wenn alle Journalist*innen arbeitslos sind. Ohne Journalist*innen gibt es keinen Journalismus. Mit der Art und Weise, wie Tamedia mit ihren Angestellten umgeht, zeigt sie, wie sehr sie deren Arbeit schätzt: nämlich gar nicht. Das lässt folgenden Schluss zu: die Tamedia weiss wie schlimm es um ihren Journalismus steht. Da gibt es nichts mehr zu retten, nur noch den letzten Profit zu maximieren. So sieht ein sinkendes Schiff aus.

    Illustration: Tran, Noun Project

  • Verband Medien mit Zukunft beschliesst Nein-Parole zu «No Billag»

    Verband Medien mit Zukunft beschliesst Nein-Parole zu «No Billag»

    Um die Medienvielfalt in der Schweiz zu erhalten, empfiehlt der Verband Medien mit Zukunft einstimmig, die «No Billag»-Initiative abzulehnen.

    Die Schweiz braucht starke Medien. Mit ihren vielfältigen Angeboten ist die SRG einer der Grundpfeiler für flächendeckende Information und ausgewogene Berichterstattung zu gesellschaftlichen und politischen Themen. Der Verband Medien mit Zukunft (VMZ) ist von der Wichtigkeit des medialen Service Public überzeugt und setzt sich darum aktiv für den Erhalt der SRG ein.

    Der Verband sieht diesen Service Public als Chance, Kooperation und Wettbewerb zusammenzubringen, um auch langfristig die Medienvielfalt in der Schweiz zu gewährleisten. Eine Zerschlagung der SRG ist destruktiv und würde die grundsätzlichen Rahmenbedingungen im Medienmarkt nicht verbessern, sondern vielmehr verschlechtern. Und das auf lange Sicht: Die Initiative will nicht nur der SRG die Existenzgrundlage entziehen, sondern öffentliche Finanzierung von Medien generell verunmöglichen.

    HerausgeberInnen, Verleger und Publizistinnen haben im August 2017 den Verband Medien mit Zukunft (VMZ) aus der Taufe gehoben. Zu den Gründungsmitgliedern gehören unter anderen TagesWoche, We.Publish, WOZ Die Wochenzeitung, Tsüri.ch, die Republik, Sept, medias pour tous. Zweck des Verbandes ist es, den vielfältigen journalistischen Wettbewerb zu fördern. Denn auch wenn Journalismus immer weniger ein lukratives Geschäftsmodell ist, braucht es demokratierelevante und verlässliche Informationen, gute Recherche und Meinungsvielfalt.

    Der Verband trägt aktiv dazu bei, dass die Medienlandschaft in der Schweiz lebendig bleibt. Ganz in diesem Sinne lautet die Parole des VMZ-Vorstands: Nein zu «No Billag»!

    Illustration: voting by zidney from the Noun Project