Verband Medien mit Zukunft offen für unzufriedene Mitglieder des Verband Schweizer Medien

In der aktuell laufenden Debatte zur Medienpolitik decken sich die Positionen des Verbands Medien mit Zukunft und der neu gegründeten «IG kleine und mittlere Verlage». Beide fordern eine rasche Umsetzung des neuen Medienförderpakets inklusive der Einführung  einer Digitalförderung, unter Berücksichtigung eines Degressionsschlüssels und Einhaltung einer Holdingklausel.

Im traditionellen Verlegerverband VSM hingegen tobt aktuell ein heftiger Richtungsstreit über den aktuellen Vorschlag zur Medienförderung. Die Grossverlage um TX-Group-Chef und Verlegerpräsident Pietro Supino fordern mehr Geld für sich selbst und damit eine Abkehr von der Holdingklausel und der Degression bei der Digitalförderung. Dabei sind es genau jene Instrumente, welche eine Vielfalt in der Schweizer Medienlandschaft ermöglichen werden und zwar durch eine faire Verteilung der öffentlichen Mittel. Die «IG kleine und mittlere Verlage» hat dies erkannt und sorgt mit dem öffentlichen Einstehen für ihre Positionen für einen Streit innerhalb des Verband Schweizer Medien. Der vor drei Jahren gegründete Verband Medien mit Zukunft hingegen steht der neuen IG mit grossem Wohlwollen gegenüber, sind die Positionen doch deckungsgleich.

Konzern-unabhängige Verlage auf Augenhöhe

Die Türen des VMZ stehen allen kleinen und mittleren Verlagen offen, die sich für eine rasche Umsetzung des vorliegenden Pakets einsetzen und die ihre Interessen im alten Verlegerverband nicht mehr gewahrt sehen. Verlage, die an einer schrittweisen Transformation der Medienlandschaft ins digitale Zeitalter interessiert sind, können im VMZ ihre neue Heimat finden.

Die Interessen der kleinen und mittleren Verlage sowie der Online-Medien werden in der Lobbyarbeit des Verlegerverbands VSM schlicht von denen der Grossverlage überlagert. Beim VMZ finden kleinere Medienhäuser hingegen eine Diskussion auf Augenhöhe und eine echte Vertretung kollektiver Interessen. Denn eines ist gewiss: Nur mit einem geeinten Vorgehen können wir gemeinsam eine öffentliche Journalismusfinanzierung anstossen, die die Medienvielfalt erhält oder sogar ausbaut. Die Medienvielfalt ist kein Selbstzweck, sondern Voraussetzung für eine qualitativ hochstehende Berichterstattung, die wiederum Voraussetzung für eine lebendige Demokratie ist. Eine Medienlandschaft, die nur aus einem oder allenfalls mehreren Grossverlagen besteht, deren Produkte inhaltlich im Wesentlichen deckungsgleich sind, können diese Medienvielfalt nicht gewährleisten.

Nur mit dem neuen Paket inklusive indirekter Förderung, digitaler Förderung und einer überproportionalen Förderung kleinerer und regionaler Titel, kann die Medienvielfalt in der Schweiz gerettet und ausgebaut werden. Dieses Paket muss in der vorliegenden Form und noch in der Frühlingssession vom Parlament verabschiedet werden, damit es Anfang 2022 in Kraft treten kann. Eile ist geboten.

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