Das kulturjournalistisches Online-Magazin und VMZ-Mitglied «Kultz» stellt auf Ende Jahr seinen Betrieb ein – das Medium kann sich nicht länger über Wasser halten. Ein weiterer Rückschlag für die Branche und ein Alarmsignal an die Politik.
«Leider haben wir schlechte Neuigkeiten: Kultz wird auf Ende Jahr den Betrieb einstellen müssen. Wir haben es innert vier Jahren nicht geschafft, die erforderliche Eigenfinanzierung zu erreichen und können uns nicht mehr länger über Wasser halten», schreibt «Kultz» in einer Mitteilung. Bis vor kurzem habe es noch so ausgesehen, als würden sie den Rank noch kriegen, aber es habe leider nicht gereicht. «Unser Geschäftsmodell ist zu volatil und von externen Geldern abhängig, als dass es uns genügend Stabilität geben würde.»
Der VMZ bedauert das Ende des Onlinemediums sehr. Damit wird in Zukunft eine junge und wichtige Stimme in der Zentralschweiz fehlen, die Subkulturen und marginalisierten Gruppen Beachtung schenkt. Somit verschwinden die kulturellen Echoräume weiter und die Medienvielfalt sinkt. Das Ende des Magazins ist aber auch klar ein erneutes Alarmsignal an die Politik. «Es braucht nun dringend neue Lösungen für die Medienkrise, die in erster Linie eine Finanzierungskrise ist», sagt Camille Roseau, Co-Präsidentin des VMZ. Der medienpolitische Fokus verharre derzeit auf dem Leistungsschutzrecht und der SRG-Halbierungsinitiative. Diese Vorlagen würden konstruktive Diskussionen über neue Lösungen in puncto Medienförderung und Plattformregulierung verdrängen. «Angesichts des rasanten Tempos mit dem Medien als solche und zudem Arbeitsplätze in weiterhin bestehen Medien schwinden, müssen wir unbedingt wieder über eine vektorneutrale Medienförderung sprechen», so Roseau.