Die Corona-Krise betrifft alle Branchen. Auch die Verlagswelt. Um zu gewährleisten, dass die unabhängige, journalistische Angebote in der Schweiz auch in der Corona-Krise weiter berichten können, fordert der Verband Medien mit Zukunft zwei Millionen Franken Soforthilfe für Kleinverlage.
Die meisten Mitglieder des Verbands stecken in einer paradoxen Situation: Unsere Redaktionen sind inhaltlich stark gefordert, die Arbeitsbelastung und die Zugriffszahlen sind in dieser bemerkenswerten Zeit gestiegen, doch die Einnahmen aus Werbe- und Kioskverkäufen oder Event-Sponsorings brechen teilweise oder ganz weg. Die Entwicklung des LeserInnenmarkts in Bezug auf die Abonnements- und Spendenerlöse ist im Moment noch nicht abschätzbar.
Gerade in Ausnahmesituationen spielen unabhängige und voll funktionstüchtige Medien eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft. Neben den entsprechenden Bundes- und Kantonsstellen ist es Aufgabe der Journalisten und Journalistinnen, die Bevölkerung zu informieren, Sachlagen einzuordnen und Orientierung zu bieten.
Die Lage ist schon jetzt dramatisch: Die bereits eingetretenen und aktuell absehbaren Ausfälle belaufen sich bei einigen unserer Mitglieder schon jetzt auf bedrohliche Beträge zwischen 90’000 und 200’000 Franken. Zudem ist im Moment nicht abzusehen, ob und wann sich die Einnahmesituation wieder normalisiert. Die genannten Ausfälle bedrohen kleinere Medienhäuser in ihrer Existenz.
Der VMZ ersucht daher – ganz im Sinne der zu erhaltenden Medienvielfalt – das Bundesamt für Kommunikation, eine Soforthilfe für Kleinverlage in Höhe von zwei Millionen CHF zu sprechen. Diese Hilfe erlaubt es den Medien, ihre bereits jetzt absehbaren finanziellen Ausfälle bis Ende April zu kompensieren, den Betrieb am Laufen zu halten und weiterhin ihre (nicht nur) derzeit so wichtige gesellschaftliche Rolle wahrzunehmen.
Mitglieder beim Verband Medien mit Zukunft sind unter anderen Republik, WOZ, Schaffhauser AZ, Tsüri, Higgs, Bajour, Zentral Plus und Saiten. Insgesamt vertritt der Verband 24 Mitglieder.