Die klare Mehrheit der Schweizer Stimmbürger*innen ist für eine staatliche Medienförderung – und das über alle Parteigrenzen hinweg. Das zeigt eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstituts gfs.bern.
Am 10. September debattiert der Nationalrat über das neue Massnahmenpaket des Bundesrates zur Förderung von Medien. Auch über die finanzielle Unterstützung für Online-Medien. Wie die Studie nun zeigt, befürwortet eine Mehrheit der Schweizer Stimmbevölkerung dieses Paket und spricht sich für die Gleichbehandlung von Print und Online aus.
Denn längst sind nicht mehr nur gedruckte Zeitungen wichtig für die Demokratie: 85 Prozent der Befragten erachten Online-Medien als wichtig, in den Rand- und Bergregionen sind diese Werte sogar noch höher. 57 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage in der Branche der Meinung, dass sowohl Print- als auch Online-Medien mit staatlichen Mitteln unterstützt werden sollen. Sie stärken damit die Position und die Vorlage des Bundesrates.
Kein Problem für Unabhängigkeit der Medien
Das neue Mediengesetz wird laut den Ergebnissen von drei Vierteln der Schweizer Bevölkerung unterstützt. Über alle Parteigrenzen hinweg findet das Massnahmenpaket zur Förderung von Print- und Onlinemedien grosse Zustimmung. Anhänger*innen der SVP sind überraschenderweise zu 54 Prozent für das neue Gesetz, bei der FDP und der CVP sind es 78 Prozent, bei GLP, SP und den Grünen liegt die Zustimmungsrate bei über 90 Prozent.
Das Institut schreibt im Bericht zur Studie, dass den Stimmberechtigten bewusst sei, «dass Qualität nicht vom Übermittlungskanal abhängig ist». Und weiter: «Die Stimmberechtigten erachten es als richtig, dass der Staat die Medienvielfalt finanziell fördert, sofern die redaktionelle Unabhängigkeit der Medien dadurch nicht verletzt wird. Die Relevanz der Medien gilt explizit auch für Onlinemedien. Man informiert sich (auch) via Online-Medien über politische Ereignisse. Dabei müssen die Stimmberechtigten nicht auf Qualität verzichten.» Die gesamtschweizerischen Ergebnisse sind ein deutliches Signal an die Mitglieder des Nationalrates, die Vorlage des Bundesrates in seiner Gesamtheit zu verabschieden.
Zur Studie
Die Studie wurde im Auftrag vom Verband Medien mit Zukunft eigenständig von der gfs.bern durchgeführt. An der repräsentativen Umfrage nahmen zwischen dem 25. August und dem 1. September 2020 710 Personen teil.
Alle Ergebnisse der Umfrage (PDF)
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das Präsidium des Verbandes:
Camille Roseau, Co-Präsident*in VMZ, camille.roseau@medienmitzukunft.org
Simon Jacoby, Co-Präsident*in VMZ, simon.jacoby@medienmitzukunft.org